Heft 3 / 2011
In der aktuellen Ausgabe des FamRB (Heft 3, Erscheinungstermin: 1. März 2011) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.
Eheliches Güter- und Vermögensrecht
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BGH v. 20.10.2010 - XII ZR 11/08, Auseinandersetzungsansprüche nach Teilungsversteigerung bei nicht mehr valutierter Grundschuld, FAMRB 2011, 65-66
Unterhaltsrecht
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BVerfG v. 25.1.2011 - 1 BvR 918/10, Bedarfsbestimmung nach den wandelbaren ehelichen Lebensverhältnissen mittels Dreiteilung verfassungswidrig, FAMRB 2011, 66-67
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BGH v. 1.12.2010 - XII ZR 19/09, Übergang des Unterhaltsanspruchs auf den Träger des ALG II, FAMRB 2011, 67-68
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BGH v. 7.7.2010 - XII ZR 157/08, Herabsetzung und Befristung des Krankheitsunterhalts, FAMRB 2011, 68-69
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OLG Hamm v. 21.12.2010 - II-2 WF 285/10, Studienfahrt kein Sonderbedarf, FAMRB 2011, 69-70
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OLG Nürnberg v. 5.8.2010 - 10 UF 702/10, Keine Verwirkung des Betreuungsunterhalts nach § 1615l BGB durch verfestigte Lebensgemeinschaft, FAMRB 2011, 70
Versorgungsausgleich
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OLG Stuttgart v. 23.12.2010 - 15 UF 241/10, Keine quotale Tenorierung bei interner Teilung von Versorgungen, FAMRB 2011, 70-71
Kindschaftssachen
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EuGHMR v. 21.12.2010 - Beschwerde Nr. 20578/07 (Anayo ./. Deutschland), Umgangsrecht des biologischen Vaters trotz Fehlens einer sozial-familiären Beziehung, FAMRB 2011, 71-72
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OLG Brandenburg v. 20.8.2010 - 10 WF 187/10, Übertragung der elterlichen Sorge auf Vater des nichtehelichen Kindes, FAMRB 2011, 72-73
Abstammung/Adoption
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OLG Düsseldorf v. 22.12.2010 - II-8 WF 282/10, Beteiligtenfähigkeit minderjähriger Kinder des Annehmenden im Adoptionsverfahren, FAMRB 2011, 73-74
Verfahrensrecht
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BGH v. 16.11.2010 - VI ZB 79/09, Nachfestsetzung gekürzter Verfahrensgebühren, FAMRB 2011, 74
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BGH v. 6.10.2010 - XII ZB 22/10, Wiedereinsetzung von Amts wegen ohne entsprechenden Antrag, FAMRB 2011, 74-75
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OLG Stuttgart v. 11.1.2011 - 17 UF 304/10, Folgesachenantrag trotz Versäumung der Zweiwochenfrist des § 137 Abs. 2 FamFG, FAMRB 2011, 75-76
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OLG Bremen v. 20.11.2010 - 4 WF 151/10, Rechtsmittel bei verspätetem Verbundantrag, FAMRB 2011, 77
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OLG Hamm v. 4.10.2010 - II-5 WF 151/10, Festsetzung von Kindesunterhalt in dynamisierter Form, FAMRB 2011, 77-78
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OLG Stuttgart v. 14.9.2010 - 8 WF 133/10, Terminsgebühr ohne Termin im Sorgerechtsverfahren, FAMRB 2011, 78-79
Betreuung/Vormundschaft/Pflegschaft
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BGH v. 22.9.2010 - XII ZB 135/10, Zwangsmedikation mittels Depot- spritze, FAMRB 2011, 79-80
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BGH v. 15.9.2010 - XII ZB 166/10, Wunsch des Betroffenen bei der Betreuerauswahl grds. zu beachten, FAMRB 2011, 80-81
Sonstiges
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OLG Hamm v. 19.11.2010 - II-10 WF 240/10, Kein Umgang mit dem Hund, FAMRB 2011, 81-82
Aktuelle Praxisfragen
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Schürmann, Heinrich, Die Düsseldorfer Tabelle 2011 (Teil II), FAMRB 2011, 82-85
Der Beitrag zu den ab Januar 2011 wirksam gewordenen Änderungen im Unterhaltsrecht befasste sich im ersten Teil mit den Änderungen beim Kindesunterhalt (FamRB 2011, 52 ff.) und wird mit einigen Anmerkungen zu den neuen Selbstbehaltssätzen fortgesetzt. Nachdem das Vermittlungsverfahren zur Neuregelung des Sozialhilferechts entgegen allen Erwartungen nicht in der ersten Sitzung des Bundesrats abgeschlossen worden ist, ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch das bisherige Sozialrecht zugrunde zu legen. Wohin der politische Einigungsprozess führt, lässt sich nicht prognostizieren. Soweit auf zu erwartende Änderungen eingegangen wird, beziehen sich die Ausführungen auf die vom Bundestag im Dezember beschlossene Fassung des Reformgesetzes (bezeichnet als SGB II-E, RBEG-E; s. BT-Drucks. 17/3404; 17/3958, 17/4032).
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Herr, Thomas, Weitere Aspekte zum Vergleich zwischen Ehegatteninnengesellschaft und Zugewinnausgleich, FAMRB 2011, 86-90
Dank § 266 FamFG wird das Nebengüterrecht, insbesondere die konkludente Ehegatteninnengesellschaft, den “Dornröschenschlaf” allmählich beenden, zu neuem Leben erwachen, aus dem Schatten des Zugewinnausgleichs heraustreten und immer mehr in das Zentrum der Güterrechtspraxis rücken. Das Zusammenspiel von Zugewinnausgleich und Innengesellschaft, aber auch von ehebezogener Zuwendung und familienrechtlichem Kooperationsvertrag, mutet zunächst wie ein undurchdringliches Dickicht aus vielerlei Fragen und Rechtsproblemen an, bei denen der Gesetzeswortlaut nicht den geringsten unmittelbaren Lösungsansatz bietet. Hierzu gehören insbesondere Konkurrenzfragen, die – neben der gutachterlichen Prüfung – insbesondere die einzuschlagende Anwaltstaktik maßgebend beeinflussen. Wall (FamRB 2010, 348) hat bereits wichtige Aspekte herausgearbeitet und in einer vergleichenden, Fall bezogenen Synopse dargestellt. Der folgende Beitrag will dem einige ausgewählte Aspekte hinzufügen.
Hinweise zur Vertragsgestaltung
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Münch, Christof, Das Ende der Wandelbarkeit, FAMRB 2011, 90-94
Für den Vertragsgestalter barg die Rechtsprechung des BGH zu den wandelbaren ehelichen Lebensverhältnissen manche Unwägbarkeit. Dieser mittlerweile gefestigten Rechtsprechung des BGH, der die Obergerichte und die unterhaltsrechtlichen Leitlinien weitgehend gefolgt waren, ist nun das BVerfG mit einem Paukenschlag entgegengetreten und hat sie als verfassungswidrig verworfen (BVerfG v. 25.1.2011 – 1 BvR 918/10, FamRB 2011, 66, in diesem Heft), weil der BGH die Grenzen richterlicher Rechtsfortbildung überschritten und damit gegen das Rechtsstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 3 GG verstoßen habe. Dieses Verdikt ist zu streng, dem Vertragsgestalter bieten sich jedoch durch den Beschluss mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
- Hauß, Jörn, BVerfG: “Gehe zurück auf Los”, FAMRB 2011, 94-96
Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 23.02.2011 12:39